Das Wichtigste in Kürze:
Kommunale Fördermittel bieten einen direkten Zuschuss von bis zu 75% (zum Beispiel in Friedrichshafen) der Kosten für die Dachbegrünung. In der Regel kann man mit einer Förderung von 50% rechnen. Die genauen Förderrichtlinien variieren jedoch von Kommune zu Kommune z.B. anhand des Alters des Gebäudes, der Substrathöhe, der Art der Durchführung (DIY / professionelle Umsetzung) und der Mindest- und Maximalfläche. Zusätzlich unterscheiden sich die konkreten Antragsverfahren in jeder Kommune. Meistens muss zunächst der Förderantrag gestellt werden, bevor die offizielle Leistung beantragt wird. In einzelnen Kommunen können die Fördermittel auch nach der Durchführung beantragt werden. Auch die erforderlichen Dokumente unterscheiden sich. In seltenen Fällen wird auch eine besonders dicke Substratschicht von z.B. 10 cm vorgeschrieben sein. Hierbei entstehen besonders hohe statische Ansprüche, weshalb individuell geprüft werden muss, ob das Dach die zusätzliche Last trägt. Zudem entstehen zusätzliche Kosten, wenn der Dachrand nicht ausreichend hoch ist.
Die untenstehende Abbildung zeigt auf einer Deutschlandkarte die einzelnen kommunalen Förderungen für Gründächer. Dabei fällt auf, dass vor allem in größeren Städten und insbesondere in Nordrhein-Westfalen viel gefördert wird. Die Förderlandschaft ist jedoch generell sehr dynamisch und für diese Erhebung wurden hauptsächlich Städte mit über 50.000 Einwohnern berücksichtigt. Daher prüfen wir bei jeder Anfrage individuell, welche Fördermöglichkeiten in Frage kommen. Eine Übersicht über die einzelnen Städte von 2022 findest du hier »:
Neben dem direkten Zuschuss, kannst du du auch von einer Steuerersparnis profitieren. Jeder Hausbesitzer zahlt eine Abwassergebühr, die sich aus der Schmutzwassergebühr und der Niederschlagswassergebühr zusammensetzt. Die Schmutzwassergebühr wird auf Basis des Frischwasserverbrauchs berechnet. Die Niederschlagswassergebühr wird auf Basis der versiegelten Fläche berechnet.
Eine Dachbegrünung funktioniert wie ein Schwamm und speichert Regenwasser im Substrat. Dies führt zur Entlastung der Kanalisation. Aus diesem Grund reduzieren nahezu alle Städte die Niederschlagswassergebühr um durchschnittlich 50% (Schwankung: 20-100%). Je nach Kommune zahlt ein Hausbesitzer durchschnittlich 1,2 € pro Quadratmeter für Niederschlagswasser (Schwankung: 0,4 - 2 €/m²). Das bedeutet, dass bei einem 100 m² großen Dach mit einer jährlichen Steuerersparnis von 60 € gerechnet werden kann. Nach 40 Jahren macht das bereits 2.400 € aus.
In vielen Städten gibt es keine speziellen Förderbedingungen zur Reduzierung der Abwassergebühr. Unsere Erfahrung zeigt, dass selbst bei Nichterfüllung dieser Vorgabe in vielen Städten eine prozentuale Ermäßigung der Abwassergebühr gewährt wird. Daher lohnt es sich in jedem Fall, telefonisch bei der Stadt oder den Stadtwerken nachzufragen. Der einfachste Weg ist die Verwendung einer Internet-Suchmaschine, um Ihre Stadt zusammen mit den Begriffen "Abwassergebühren" oder "Niederschlagswassergebühr" einzugeben.
Hier findest du einen Überblick, über alle Städte über 50.000 Einwohner, die eine Reduzierung der Abwassergebühr anbieten (Stand November 2022): Zum PDF »
Kommunales Fördermittel | Reduzierung Abwassergebühr | |
---|---|---|
Art der Förderung | Direkter Zuschuss | Reduzierung der jährlichen Steuern |
Höhe Fördermittel | 50% der Gesamtkosten (z.B. einmalig 40 € pro m²) |
50% der Niederschlagwassergebühr (z.B. jährlich 0,6 € pro m²) |
Beantragungs-Zeitpunkt | Überwiegend vor Durchführung | Nach Durchführung |
Neben der kommunalen Förderung gibt es auch einige Förderungen auf Bundesebene z.B. BAFA - Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) und von der kfw-Bank (Wohngebäude Kredit - 261). Diese Zuschüsse dienen primär zur Energieeinsparung und Reduzierung der Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emissionen. Daher wird Dachbegrünung nicht als isolierte Maßnahme gefördert, sondern nur eine ganzheitlich Gebäudesanierung und wenn ein gewisser Dämmwert erreicht wird. Eine Beratung durch einen Energieeffizienzberater wird zusätzlich benötigt. Dieser Prozess ist deutlich komplexer und die Förderhöhe von 20% geringer. Wir empfehlen dieses Fördermittel nur, wenn du auch ganzheitlich dein Dach sanieren möchtest. Ansonsten kannst du mehr Geld durch eine kommunale Förderung sparen.